2-3s Mikrodrohnen für Anfänger | Happymodel Sailfly-X Erfahrungsbericht

2-3s Mikrodrohnen für Anfänger | Happymodel Sailfly-X Erfahrungsbericht

Anfänger stehen oft vor dem Dilemma, dass sie, in Erwartung des ersten Absturzes der Drohne, nicht zu viel Geld für Teile ausgeben wollen, die die ersten Wochen Drohnenflug sehr wahrscheinlich nicht überleben werden.

Außerdem gibt es in vielen Ländern Regularien und Gesetze für den Gebrauch von Drohnen, die sich, in ihrer Härte und Ausprägung vorallem nach dem Gewicht der Drohne richten.

2-3s Mikrodrohne zum fliegen lernen?

Aus den genannten Gründen entscheiden sich viele Anfänger mittlerweile für den Kauf einer Mikro-FPV-Drohne mit 2-3s Akku, also eher kleinen Akku-Packs, um gesetzlichen Vorgaben zu entgehen. Auch die Preise für Akkus und Ersatzteile sind oft sehr attraktiv für Einsteiger.

Der Grundgedanke ist dabei, dass man erstmal mit einer Mikrodrohne fliegen lernt, nicht viel Geld für Batterien und Teile ausgeben muss und am Anfang auch den größten Teil der Gesetze für Drohnen umgeht. Wenn man dann erstmal fliegen kann, nicht mehr so oft Bruchlandungen hinlegt und alle paar Tage neue Ersatzteile braucht, lohnt sich dann die Anschaffung eines „großen“ 5 Zoll Quadcopters.

Ich habe dieses Szenario mit der Sailfly-X Drohne von Happymodel durchgespielt und den Sender jemandem in die Hand gedrückt, der noch nie zuvor eine FPV-Drohne geflogen ist.

Happymodel Sailfly-X – Die perfekte Anfängerdrohne?

Zuerst ein paar Worte zur Drohne selbst: Happymodel ist schon länger dafür bekannt sehr gut Toothpick-Drohnen zu vernünftigen Preisen zu verkaufen. Das Model Sailfly-x kommt ohne Probleme mit einem 3s Akku klar und entfaltet dann eine Leistung, die durchaus mit der einer regulären FPV-Renndrohne vergleichbar ist.

Die Sailfly-X Drohne lässt sich wie üblich über Betaflight konfigurieren, was bei mir auch ohne Probleme auf Anhieb geklappt hat. So weit so gut.

Jetzt kommen wir zu den Problemen, die sich in der Praxis für einen Anfänger ergeben.

  1. Das Sailfly-X Model ist wie zu erwarten war sehr anfällig gegenüber Wind. Selbst kleinere Windböen haben sofort einen spürbaren Effekt.
  2. Die 3s Akkus lassen nur eine sehr kurze Flugzeit von einigen Minuten zu, bis der Akku getauscht werden muss. Auch wenn es natürlich grundsätzlich kein Akt ist den Akku auszutauschen, ist es für einen Anfänger doch etwas ungünstig, wenn der Lernprozess alle paar Minuten unterbrochen werden muss.
  3. Der größte Schwachpunkt, der gegen die Happymodel-Drohne als Anfängerdrohne spricht, ist dass alle Bauteile nur von einem flexiblen Kunststoffteil aus dem 3D-Drucker geschützt werden. Bei einer regulären FPV-Drohne ist der Rahmen so aufgebaut, dass die Bauteile von einem Carbon-Käfig umgeben sind. Auch die Motoren profitieren von dem Carbon-Käfig, weil bei einem Crash nicht so viel Kraft auf die Motorachsen wirkt, wie beim Happymodel.
    Und genau damit hat mein kleines Experiment auch geendet: Mit einem Crash bei dem zwei Motorachsen gebrochen sind und bei dem sich das vollkommen ungeschützte Objektiv vom Kamera-Sensor gelöst hat. (siehe Bilder)

Fazit zur Sailfly-X Drohne

Für alle, die schon gut mit einer FPV-Drohne umgehen können, bietet das Model Sailfly-X von Happymodel eine tolle Erweiterung des eigenen Drohnen-Fuhrparks. Die Mikrodrohne lässt sich sehr gut fliegen und hat genug Power, um wirklich hohe Geschwindigkeiten zu erreichen.
Bei einem Preis von unter 90€ ist das eine günstige Gelegenheit den eigenen Horizont etwas zu erweitern.

Für Anfänger ist die Drohne aus meiner Sicht aber eher ungeeignet. Vorallem dann, wenn es darum geht günstig in das Hobby einzusteigen. Die Motoren kosten ähnlich viel, wie ein günstiger Motor für 5 Zoll Racingdrohnen, halten aber bei einem Absturz nicht ansatzweise so viel aus. Vorallem die Motorachsen mit lediglich 1,5mm Durchmesser sind prädestiniert für einen Defekt.
Wie schon gesagt, ist auch die Kamera bei einem Crash kaum geschützt. Man darf also davon ausgehen, dass schon nach den ersten Abstürzen Kratzer in der Frontlinse des Objektivs zu finden sein werden.


Günstige Alternative für Einstieger

Wer auf der Suche nach einem günstigen Einsteiger Quadcopter ist, sollte sich einmal den Nazgul5 von iFlight näher ansehen (Angebot auf Banggood).

Wie auf dem Bild gut erkennbar ist, bietet der Rahmen des Nazgul5 der FPV-Kamera auch bei Abstürzen einen guten Schutz. Außerdem sind die Motorachsen dieser Drohne bedeutend dicker, als bei der kleinen Happymodel Drohne. Bei einem Absturz brechen diese nicht so leicht.

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